Ab dem 26. September 2015 ist es soweit: Für alle Geräte aus dem Bereich Wärmeerzeugung und Wärmespeicherung wird das Energieeffizienzlabel eingeführt. Sah man dies bisher nur auf Waschmaschinen, Kühlschränken und anderen Haushaltsgeräten, so wird es in Zukunft ein solches Label auch für Warmwasserspeicher, Heizkessel und komplette Heizungsanlagen geben. Für Geräte, die mit aus Biomasse gewonnenen gasförmigen oder flüssigen Brennstoffen arbeiten, ist das Energieeffizienzlabel vorerst keine Pflicht. Auch Solarthermieanlagen erhalten zur zeit kein eigenes Label, da diese nicht als Wärmeerzeuger, sondern als Effiezienztechnologie eingestuft werden.Energieeffizienzlabel für Wärmetraeger.
Dies bedeutet das ab September alle Händler in Onlineshops und in ortsansässigen Geschäften verpflichtet sind, die betroffenen Produkte mit einem Energieeffizienzlabel anzubieten. Auch der Heizungsbauer, der dem interessierten Häuslebauer eine komplette Heizungsanlage anbietet, muss das Angebot für die Gesamtanlage mit einem sogenannten Verbundlabel (Paketlabel) versehen. Das Verbundlabel soll dann die Gesamteffizienz der Anlage wiederspiegeln. Da eine Heizungsanlage aus mehreren Komponenten besteht, die jeweils eigene Energielabels tragen, ist das Verbund-, oder Paketlabel als eine Zusammenfassung der einzelnen Label zu verstehen. Hintergrund der Einführung des Energieeffizienzlabels für Wärmeerzeugende-, und speichernde Geräte ist die europäische Vereinheitlichung um dem Endverbraucher mehr Transparenz über den zu erwartenden Energieverbrauch seiner zukünftigen Anlage zu bieten.
Was das Energieeffizienzlabel nicht zeigt
Man sollte das Energieeffizienzlabel für Wärmeerzeuger nicht mit dem Energieeffizienzlabel für Elektrogeräte vergleichen! Denn bei letzteren ist oftmals das Gerät selbst entscheidend für seine Effizienz. Bei den Wärmeerzeugern sieht es allerdings etwas anders aus. Bei diesen spielt auch die Einbausituation eine wichtige Rolle, die auf dem Label natürlich nicht abgebildet werden kann. Das Label zeigt auch NICHT die besonders effiziente Umwandlung des Energieträgers in Wärme, also das z.B. ein Pelletkessel die Pellets besonders gut verbrennen kann. Auch gibt das Label nicht an, dass mit dem Wärmeerzeuger besonders kostengünstig geheizt werden kann oder dass das Label ein Hinweis auf besonders ökologisches Heizen ist. Verbrauchskosten und Klimabilanzen lassen sich aus dem Label also nicht erkennen.
Was das Energieeffizienzlabel wirklich zeigt
Wer z.B. nur einen Brauchwasserspeicher austauschen möchte, kann anhand des Labels erkennen wie gut und wie lange der Brauchwasserspeicher die Wärme hält. Ein Speicher mit der Labelkennzeichnung D hält also die Wärme schlechter als ein Speicher mit der Kennzeichnng C. Eine Elektrowärmepumpe mit der Kennzeichung A++ zeigt an wie Effizient die Pumpe arbeitet, sagt aber nichts über die lfd. Betriebskosten aus.
Vorsicht vor dem Verbund oder Paketlabel
Wenn Sie z.B. eine komplette neue Heizungsanlage installieren lassen möchten, dann erstellt der Händler oder Heizungsbauer zuvor das sogenannte Verbundlabel. In diesem sind alle Komponenten der Anlage enthalten und es zeigt die Gesamteffizienz einer Anlage an. Problem ist aber, das besonders effiziente Komponenten (wie z.b. eine Solarthermieanlage) die Note des Energieeffizienslabels erheblich verbessern, auch wenn sich unter den anderen Geräten einige mit schlechten Labelnoten befinden. Billige Pufferspeicher mit schlechter Wärmedämmung lassen sich z.B. gut in solchen Verbundlabel verstecken. Bestehen Sie daher darauf, nicht nur das Verbundlabel der Gesamtanlage zu erhalten, sondern auch die Energieeffizienzlabel der einzelnen Komponenten. Das dürfte Ihnen so manche Überraschung ersparen.